Von Modearmband.ch zu Avirelle – was bleibt, was wächst, was dich finden darf
- Holger Franke
- vor 7 Tagen
- 4 Min. Lesezeit

Es war kein Zufall, dass wir im Herbst 2024 Modearmband.ch gegründet haben. Es war ein Anfang. Und er war richtig – für das, was wir zuerst zeigen konnten. Für die ersten Schritte, die wir gegangen sind. Für das, was uns getragen hat. Doch manchmal spürt man es: dass etwas zu eng wird. Nicht falsch, aber nicht mehr ganz richtig. Und genau dieses Gefühl hat uns dazu gebracht, loszulassen – von einem Namen, einer Form, einer Geschichte. Nicht um etwas abzubrechen, sondern um Raum zu schaffen.
Wir heissen jetzt Avirelle. Und dieser Name war keine schnelle Idee. Wir haben lange gesucht, diskutiert, verworfen, neu gedacht. Denn es ging nicht nur um einen Begriff, der gefällig klingt. Es ging um ein Gefühl. Um ein Wort, das unser Inneres trägt. Ein Name, der ausdrückt, was wir wollen: keine Produkte zeigen, sondern Möglichkeiten. Keine Masse anbieten, sondern Nähe. Und keine Funktion verkaufen, sondern etwas, das etwas in dir auslöst.
Avirelle ist wie ein Gedanke, der sich erhebt.
„Avi“ erinnert an den Flug, an die Richtung, an die Weite. „Elle“ an sie, an die, die diesen Weg geht. Avirelle klingt weich, aber klar. Feminin, aber nicht romantisierend. Stark, aber nicht laut. Es ist ein Name, der dich nicht anschreit – sondern dich vielleicht leise erinnert. Er erinnert dich an das, was dich stärker macht, ohne dass du kämpfen musst. An Schönheit, die nicht erklärt werden will. An Eleganz, die nicht funkeln muss – sondern sich zeigt, wenn du sie trägst. Und genau das ist es, was wir mit Avirelle ausdrücken wollen. Nichts lauter machen. Sondern spürbarer.
Zwischen Rückzug und Weitblick
In den vergangenen Monaten musste ich mich – aus gesundheitlichen Gründen – aus dem Tagesgeschäft zurückziehen. Und um ehrlich zu sein: Diese Phase ist nicht vorbei. Sie ist Teil meines Alltags geworden. Ich habe lernen müssen, meine Energie dorthin zu lenken, wo sie am meisten bewegt. Aber genau diese erzwungene Pause hat etwas möglich gemacht, was ich vorher nicht gesehen hätte. Sie hat mich zurückgeführt zum Wesentlichen. Zum Kern dessen, was ich mit diesem Unternehmen will. Und was ich den Menschen, die unsere Produkte berühren, mitgeben möchte. Ich bin dabei nicht allein. Es gibt Menschen, die mich stützen, begleiten, mitdenken. Und gemeinsam haben wir erkannt, dass aus diesem kleinen Projekt längst etwas Grösseres geworden ist.
Wir verkaufen keine Accessoires. Wir ermöglichen Emotionen.
Unsere Kundinnen haben uns das gezeigt – nicht wir ihnen. Sie wollten nicht nur wissen, welches Material ein Armband hat. Oder woher es kommt. Oder zu welchem Outfit es passt. Sie wollten fühlen, ob es sie meint. Ob es etwas mit ihnen macht. Und so ist das, was wir anbieten, auch nicht in Mengen zählbar. Wir werden nie tausende Produkte haben. Wir werden nicht der nächste Shop mit „Kaufe 3, zahle 2“-Bannern. Wir machen keine Blitzangebote. Wir setzen niemanden unter Druck.
Wir suchen mehr und mehr weltweit ganz besondere Stücke. Kleine Kollektionen. Einzelstücke. Handwerkskunst. Schmuck, der still ist – aber voller Bedeutung. Schon bald werden unsere ersten Ohrringe online gehen. Halsketten folgen bald. Und vielleicht noch viel mehr. Nicht, weil wir wachsen müssen. Sondern weil wir überzeugt sind: Unsere Haltung berührt. Und darf wachsen.
Wir arbeiten inzwischen mit Partnern auf mehreren Kontinenten. In Frankreich, China, Deutschland, den Niederlanden, England, der Türkei, den USA und sogar in Australien. Und ja – manche dieser Lieferanten liefern uns Dinge, die wir selbst kaum aus der Hand legen möchten. Nicht, weil sie teuer sind. Sondern weil sie etwas auslösen.
Ein neues Kapitel – mit derselben Handschrift
Avirelle ist unser Schritt nach vorn. Und zugleich ein leises Zurückkommen – zu dem, was wir von Anfang an gespürt haben. Wir verkaufen keine Marken. Keine Statussymbole. Kein „Look“. Wir verkaufen Erinnerung. Vielleicht. Oder eine Ahnung. Ein Gefühl. Vielleicht ist es einfach nur ein Moment. Deshalb wirst du bei uns kaum je einen Button finden, auf dem steht: „Jetzt kaufen.“ Meist steht dort: „Vielleicht ist es deins.“ Denn wir glauben nicht daran, dass man jemandem sagen kann, was zu ihr passt. Wir glauben daran, dass sie es spüren wird – wenn sie bereit ist, es zu fühlen.
Unsere Website ist heute anders als zu Beginn. Professioneller. Klarer. Und sie schreit nicht. Sie lädt ein. Still. Offen. Ehrlich. Genau wie unser neuer Name. Wir haben Markenschutz beantragt – in der Schweiz und in Liechtenstein. Wir sind bereit für neue Kundinnen. Für neue Geschichten. Für neue Wege. Aber nicht, weil wir müssen. Sondern weil wir wollen, dass noch mehr Frauen etwas finden, das sie stärkt. Und wer weiss: Vielleicht werden wir künftig auch ein Sortiment für Männer anbieten.
Avirelle ist nicht das, was du suchst. Es ist das, was dich findet.
Wenn du geblieben bist bis hierhin, dann danke ich dir. Vielleicht war das mehr als ein Blogartikel. Vielleicht war es ein erstes Gespräch. Vielleicht hast du dich in einem Satz, einem Bild oder in einem leisen Gedanken wiedergefunden. Dann war es vielleicht schon genau das, was Avirelle sein will.
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